salzschatten
eine allee von leeren bäumen aber licht in den kargen zweigen und luftwirbel
alles ist in bewegung gekommen nichts gebietet den gedanken mehr einhalt
während die einen in sich selbst ankern verlieren die anderen an boden und du
würdest so gerne das laute im stillen beruhigen auf dich selbst vertrauen und
aufrichtig bleiben salzschatten luftwirbel ein karges blau glättet den himmel
längst üben sich auch die optimisten in sorge und die mehrheiten stehen am
stillen rand dort wo sie übersehen werden wollen und sich jeder hinter dem
anderen verstecken will salzschatten bruchlinien zerbrochene träume und nichts
als glänzende zahlen selbst das unglück lässt sich bilanzieren und für
irgendeinen wird es zum erfolg das dringliche flattert als dunkle flagge aber
im verborgenen bleibt bloß ein flüchtiges odium salzschatten schändungen
verrohungen und inmitten der unsicherheit eine hand die sich öffnet ein herz welches
nach menschen verlangt arme die bereit sind und worte die sich gegen all das
stellen mutig wagend und immer auf der suche nach einem himmel voll üppigem
blau
Hermann Josef Schmitz