Dienstag, 9. April 2024

16 Jahre Wortgarage

du trägst
die verschriebenen
worte
unter das fenster
leer geworden
erblassen sie
bis zur erinnerung
wir tauschen
du gibst
grün
für mein blau


Hermann Josef Schmitz


Manchmal kann ich es kaum glauben, dass ich heute vor 16 Jahren begonnen habe zu bloggen. Es ist irgendwann zu einer Selbstverständlichkeit geworden und das Schreiben für sich ein immerwährender Bestandteil meines Lebens.

Jedes Jahr blogge ich am 9. April das obige Gedicht. Längst hat sich die Textfarbe und die Schriftart geändert, aber in seinem Ursprung bleibt es eben das erste Gedicht, mit dem sich die Wortgarage (damals noch unter einem anderen Anbieter) auf die Reise gemacht hat. Längst gibt es den ersten Gedichtband nicht mehr zu kaufen, dafür aber viele andere und ich schreibe gerade wieder einen 366-Zeilen-Jahresblog (https://imgartenderzeitbliebichundwuchs.blogspot.com/ - heute der 100. Eintrag).

Ich erinnere mich immer sehr gerne an diesen Tag. Annemarie meine Herzdame war die Impulsgeberin. Wie sie überhaupt die Motivation dafür schuf, meinen Gedichten und Prosatexten einen größeren Raum zu geben und ihnen mehr Begegnung in Büchern und Postkarten zu verleihen.
Damals war das mein Beginn in der digitalen Welt meine Poesie zu platzieren. Inzwischen ist das zu einem viel größeren Ort der Begegnung geworden und ich freue mich über die Vielfalt der Gelegenheiten, über Poesie ins Gespräch zu kommen. Nicht nur über den Blog, sondern auch über Facebook und Instagram. Auf allen Plattformen erreiche ich bekannte und unbekannte Menschen. Letztere geben sich manchmal nach Jahren zu erkennen – durch eine Mail, einen Buchkauf oder auch durch eine persönliche Begegnung.

Die Zeiten werden rauh bleiben – und gerade deswegen muss Poesie immer einen Platz haben dürfen, den Blick verändern für einen Augenblick genauso wie für eine lange Zeit. Raum geben für das Schöne und Zeitlose, Gedanken und Träume anlegen wie einen Horizont, der einmal nah und einmal weit erscheint und nichts beweisen muss.

All den treuen Wortgarage-Leser*innen danke ich sehr sehr herzlich für 16 Jahre des Begegnens und Lesens in der Wortgarage.  Ich schreibe weiter, es gibt so vieles, für das die Worte einen Platz haben und dem Leben Wunder und Berührung schenken.

Meiner geliebten Herzdame und Ehefrau – der großartigen Glaskünstlerin – danke ich unverändert für den Impuls zu bloggen, für dieses Begegnen und für die Reise, die uns gemeinsam inspiriert. Sie ist (m)eine wunderbare Frau und bereichert mich unverändert und unvermindert in meinem Denken, Wahrnehmen, Spüren und Lieben des Lebens.

Alles Gute, herzliche Grüße und auf ein weiteres poetisches Jahr.

Hermann Josef Schmitz