du trägst
die verschriebenen
worte
unter das fenster
leer geworden
erblassen sie
bis zur erinnerung
wir tauschen
du gibst grün
für mein blau
Hermann Josef Schmitz
Manchmal kann ich es kaum glauben, dass ich heute vor 16 Jahren begonnen habe
zu bloggen. Es ist irgendwann zu einer Selbstverständlichkeit geworden und das
Schreiben für sich ein immerwährender Bestandteil meines Lebens.
Jedes Jahr blogge ich am 9. April das obige Gedicht. Längst hat sich die
Textfarbe und die Schriftart geändert, aber in seinem Ursprung bleibt es eben
das erste Gedicht, mit dem sich die Wortgarage (damals noch unter einem anderen
Anbieter) auf die Reise gemacht hat. Längst gibt es den ersten Gedichtband
nicht mehr zu kaufen, dafür aber viele andere und ich schreibe gerade wieder
einen 366-Zeilen-Jahresblog (https://imgartenderzeitbliebichundwuchs.blogspot.com/ - heute der 100. Eintrag).
Ich erinnere mich immer sehr gerne an diesen Tag. Annemarie meine Herzdame war
die Impulsgeberin. Wie sie überhaupt die Motivation dafür schuf, meinen
Gedichten und Prosatexten einen größeren Raum zu geben und ihnen mehr Begegnung
in Büchern und Postkarten zu verleihen.
Damals war das mein Beginn in der digitalen Welt meine Poesie zu platzieren.
Inzwischen ist das zu einem viel größeren Ort der Begegnung geworden und ich
freue mich über die Vielfalt der Gelegenheiten, über Poesie ins Gespräch zu
kommen. Nicht nur über den Blog, sondern auch über Facebook und Instagram. Auf
allen Plattformen erreiche ich bekannte und unbekannte Menschen. Letztere geben
sich manchmal nach Jahren zu erkennen – durch eine Mail, einen Buchkauf oder
auch durch eine persönliche Begegnung.
Die Zeiten werden rauh bleiben – und gerade deswegen muss Poesie immer einen
Platz haben dürfen, den Blick verändern für einen Augenblick genauso wie für
eine lange Zeit. Raum geben für das Schöne und Zeitlose, Gedanken und Träume
anlegen wie einen Horizont, der einmal nah und einmal weit erscheint und nichts
beweisen muss.
All den treuen Wortgarage-Leser*innen danke ich sehr sehr herzlich für 16 Jahre
des Begegnens und Lesens in der Wortgarage.
Ich schreibe weiter, es gibt so vieles, für das die Worte einen Platz
haben und dem Leben Wunder und Berührung schenken.
Meiner geliebten Herzdame und Ehefrau – der großartigen Glaskünstlerin – danke
ich unverändert für den Impuls zu bloggen, für dieses Begegnen und für die
Reise, die uns gemeinsam inspiriert. Sie ist (m)eine wunderbare Frau und
bereichert mich unverändert und unvermindert in meinem Denken, Wahrnehmen,
Spüren und Lieben des Lebens.
Alles Gute, herzliche Grüße und auf ein weiteres poetisches Jahr.
Hermann Josef Schmitz