Freitag, 31. Mai 2024

Lebten wir leichter

wir lebten leichter
ohne die beschwerlichkeiten des überflusses
ohne das klammern an bücher gärten und menschen
lebten wir leichter
wären wir durch die liebe verbunden
zu bücher gärten und menschen
und wüssten doch um die flüchtigkeit
von worten blüten und küssen
wären wir immer bereit
wenn die ankunft unseres zuges
durch die lautsprecher dränge
lebten wir leichter



Hermann Josef Schmitz


Auf ein leichtes und blühendes Wochenende, auf viel Wärme in Umarmungen, Worten und Dankbarkeit.



Heute auch wieder ein Blick auf 4 gelesene Bücher:


«Die schweigsamen Affen der Dinge»
von Hilmar Klute

Auf der Beerdigung seines Vaters, zu dem er keinen guten Kontakt pflegte, begegnet Henning, der Sohn einem alten Jugendfreund des Vaters. Dieser hatte mit dem Vater in der Jugend eine gemeinsame Reise mit dem Moped durch Korsika gemacht. Beide wiederholen die Reise und Henning bekommt das Bild von einem ganz anderen Vater, der in seiner Jugend aufgestellt und voller Ideen und Träume war.
Gut, nachdenklich, neue Perspektiven entwickelnd und dennoch hat er mich nicht so gefesselt. Vielleicht auch, weil die Eindrücke von Korsika nebensächlich sind.


«Schallplattensommer»
von Alina Bronsky

Wer glaubt, es geht hier vor allem um Vinyl (so ein Titel pflegt mich zu verführen
😉) wird getäuscht.
Die 17jährige Maserati lebt in einem Dorf, verkauft vor allem in einem Gartenlokal die selbstgemachte Limonade ihrer Großmutter und beißt sich jenseits der jugendlichen Leichtigkeit durch. Lange ist nicht klar, wo ihre Herkunft ihr Fallen gestellt hat. Bis eine Familie ins Dorf zieht, Aufruhr entsteht und Verbindungen deutlich werden, um die sie nicht gewusst hatte. Und was das alles mit einer Schallplatte zu tun hat, steht nur zeitweilig im Vordergrund.

«Geschäftsleitung» von Andreas Russenberger

Zwei Mitglieder der Geschäftsleitung einer Züricher Investment Bank kommen ungewollt ums Leben. Hauptmann Muzaton und sein Freund ermitteln sorgfältig und sind doch lange einen Schritt hinter den Verdächtigen.
Gut und spannend geschrieben und immer wieder mit humorvoll eingefügten Zeilen. Gleichzeitig aber kein Buch, dessen Vorgänger für mich von großer Prioriät sind.


«Der Sturm verachtet» von Karen Sander

Was für ein spannender Thriller, den ich nicht mehr aus der Hand legen mochte. Und sicher nicht das letzte Buch von Karin Sander, das ich gelesen habe. Hier ermitteln ein Kriminalhauptkommissar und eine Kryptologin; mal wieder eine andere Kombination. U.a. geht es um 2 Skelette, die auf dem Darß durch eine Sturmflut freigelegt wurden. Und am Schluss bleiben Fragen, die eine Brücke zum nächsten Band aufzeigen.