laufstege
dieses tägliche beweisen sich selbst den anderen hingeben vermeintlich in
maßangaben tabellen und werten ideale falsche göttinen und idole erblindete
städte die sich aus allen erinnerungen lösen in jedem tag dieses unbehagen
digitale leibwächter bleifarbener atem und die zeit die ohne einen widerspruch
alles trägt und nichts vergisst was menschen längst vergessen haben laufstege
lange straßen verwehungen blässe und eine nicht mehr endende müdigkeit an
dieser gnadenlosen dauerverurteilung ist ein mensch ein mensch oder was bleibt
im getümmel der fragen was bleibt in der ruhelosigkeit der bildschirme
standpunkte wanken positionen verwässern dieses tägliche beweisen sich selbst
den anderen beweisen wollen und nicht wissen wofür und dabei die liebe
verlieren die nichts fordert als angenommen zu werden ohne widerworte voller
zärtlichkeit laufstege grenzschweigen
Hermann Josef Schmitz