die
achillessehne der gefühle ist schon so lange entzündet wir haben vergessen dass
wir nur reisen wie ein verschwindendes flackern aber wir mühen uns täglich
vergebens sperren einzurichten hecken hochzuziehen leben in die bildschirme
hinein in den widerständen den bedrängnissen zwischen allen verpflichtungen
wollen wir um jeden preis die anzahl der sommer verlängern die achillessehne
der gefühle ist schon so lange entzündet kühle wächst in die abende hinein es
wird zeit für abstände zu sich selbst es wird zeit die enge aufzuspalten
sorgloser zu werden die schönheit der wolken der ufer der bäume einziehen zu
lassen und gleichzeitig den widerwärtigen worten einen riegel aus widerworten
vorzuschieben immer leben wir im unvollendeten aber wir dürfen uns nicht
gewöhnen in den routinen verwahrlosen den ablaufplänen den eigenen verordnungen
aber wir dürfen die blume des vertrauens täglich betrachten ihr schatten
schenken wenn die lautstärke des lichts überhand nimmt die achillessehne der
gefühle ist schon so lange entzündet wir leben auf bewährung und können doch
immerwährende liebende sterne am rand jeder stunde sein
Hermann Josef Schmitz