Mittwoch, 7. August 2024

Omnia mutantur, nihil interit *

*(Alles verändert sich, nichts verschwindet)
Ovid

versponnene worte hängen von hohen decken sie sind leise und überdauern die jahrhunderte ich stelle mir das land der zitronen vor und das mädchen mit den roten haaren und den mutigen wahrheiten sie haben die landschaft eingenommen und haben sie freigelassen der fluss sucht sich von selbst den verlauf zwischen dem leuchtfeuer der rabatten hörst du die alten maschinen die sie skelettiert haben ihre rauen stellen haben rost angelegt wir schauen in die festgehaltene zeit lesen riechen die luft streift über die wilden gräser als wäre alles unschuldig in diesem moment unzerstörbar über die tage hinaus aber die landschaft bleibt brüchig ungewiss trägt sie die menschen auch die achtlosen die entwürdigenden die im beiläufigen kränken ich gehe mit dir viele stufen ein bisschen dem himmel entgegen wolken schalten sich ein vieldeutig ihre schatten von den hohen decken hängen gesponnene fäden worte die ihre bedeutung nie verlieren und doch abschiede sind ich gehe mit dir durch die festlich gekleidete landschaft berührend erfindend während sich alles unmerklich verändert bleibe ich in der wahrheit und liebe mit dir


Hermann Josef Schmitz