*(Alles
verändert sich, nichts verschwindet)
Ovid
versponnene worte hängen von hohen decken sie sind leise und überdauern die
jahrhunderte ich stelle mir das land der zitronen vor und das mädchen mit den
roten haaren und den mutigen wahrheiten sie haben die landschaft eingenommen
und haben sie freigelassen der fluss sucht sich von selbst den verlauf zwischen
dem leuchtfeuer der rabatten hörst du die alten maschinen die sie skelettiert
haben ihre rauen stellen haben rost angelegt wir schauen in die festgehaltene
zeit lesen riechen die luft streift über die wilden gräser als wäre alles
unschuldig in diesem moment unzerstörbar über die tage hinaus aber die
landschaft bleibt brüchig ungewiss trägt sie die menschen auch die achtlosen
die entwürdigenden die im beiläufigen kränken ich gehe mit dir viele stufen ein
bisschen dem himmel entgegen wolken schalten sich ein vieldeutig ihre schatten
von den hohen decken hängen gesponnene fäden worte die ihre bedeutung nie
verlieren und doch abschiede sind ich gehe mit dir durch die festlich
gekleidete landschaft berührend erfindend während sich alles unmerklich
verändert bleibe ich in der wahrheit und liebe mit dir
Hermann Josef Schmitz