Freitag, 27. September 2024

Ghisoni

in der höhe tragen die zinnen christliche namen aus einer unchristlichen vergangenheit der schorf der kränkungen ist längst abgeblättert sie haben sich eingerichtet in ihrer eigenen sprache haben die fremden namen gelöscht und glauben schon lange nicht mehr den festlandversprechungen sie haben ihre eigenen ordnungen und halten sie unter einem siegel aus öffentlichem schweigen in der höhe sind die steine brüchig geworden ausgehöhlt von den thyrrenischen winden wir legen die schritte leise an straßenrandkiefern erheben sich an den gegenseiten hat der tod einen alle erinnerungen überdauernden namen und der feine charme eines kellners überredet dich später legt sich eine verwachsene verwunschene landschaft um jede schrittlänge eine alte fabrik löst sich verwittert fügt sich den leisen bissen der luft später zwingt der weg ins niemandsland zur umkehr und wir gehen leise aus diesen siedlungen die am liebsten ungestört sein wollen zwischen ungebändigten steinen flüssen und einem himmel dessen sterne hier ihre eigene geschichte schreiben


Hermann Josef Schmitz


Mit dem Foto des Monte Kyrie Eleison wünsche ich Euch allen hier ein schönes Wochenende und schicke nochmal ein Brise Meereswärme zu Euch.