der vormittag gleitet noch einmal durch
die stillgewesenen gassen menschen begegnen sich unbekannterweise vom kirchturm
schlägt eine glocke menschen trauen sich andere riechen schmecken und ich fühle
den klang deiner orientierung in einer fremden sprache der sommer löst sich aus
den festgeschriebenen zahlen langsam fällt die erregung der stadt ab ihre
stimmen klingen ruhig wie die letzte welle die am ufer ins nichts mündet
fensterläden schließen sich die zimmer in den oberen etagen jene mit den
morbiden fassaden die schon so lange unbewohnt sind fallen jetzt ins düstere
die stimmen die von außen eindrangen erlöschen aber neue träume gedeihen
abseits von regeln vorschriften und prozessabläufen noch einmal gleitet der
vormittag durch die aufgewachten gassen und ich fühle die summe all deines
vertrauens all deiner liebe und ich weiß es ist nur ein zwischenstand aber ich
weiß es ist so ein großes geschenk vom kirchturm schlägt eine glocke und wird
zur umarmung
Hermann Josef Schmitz