im stundengeviert scheinen die wege verlässlich doch
nichts unterliegt der täuschung so sehr wie die sicherheit wir wägen schritte
im nächsten tag und planen monatelang während wir nicht um helle lichtungen an
unerwarteten stellen ahnen nicht um brüche voller schattenseiten müde schleppen
sich tage ohne rückenwind durch grauluft ein flüchtiger gedanke begleitet die
schritte und erinnerungen türmen sich alleen gleich nebeneinander das
aufgeworfene herz weint an den durchlässigen stellen und in allem gilt mir
fiere et levve* in allem gilt es den tag zu umarmen auch wenn er sich nicht
vom grau des himmels zu trennen vermag gilt es die erinnerungen zu hüten etwas
in das eigene leben zu übertragen den tagen nichts abzuringen nur um etwas des
optimierens wegen zu optimieren im stundengeviert bleibt oft nur die hoffnung
dass der tag gut ausgehen möge anständige menschen reisegefährten sind für
einen moment einen tag über jahre hinweg mal im verborgenen mal sichtbar aber
immer umarmend zuverlässig liebend und voller menschlichkeit
Hermann Josef Schmitz