Freitag, 14. März 2025

März I

I

die mittagsstunden weiten ihre lungen an sonnenhängen wuchert erstes blütenlicht den müden fluss erwärmt ein erster streifen heller glanz nichts bleibt im rahmen nichts und doch bringt alles wie von selbst den hellen klang voran was gestern noch den mutlosen in seiner kammer hielt dem fehlt für heute die berechtigung die weiten horizonte locken der große see hüllt seine haut in ein besonderes blau spannt sich bis zur dämmerung


II

die unerschütterlichkeit trug uns und es gab stunden da entrückten wir allem schweren die verletzlichkeit die versehrtheit die schutzlose offenheit wurde zur innigkeit zu einer leuchtenden sinnlichkeit und zur verführung dann lagen wir im licht des beginnenden frühlings und wussten um die grenzenlose nähe und unerschütterlichkeit in uns


III

spät am abend riecht die luft nach aufbruch und poröser erde im dunkelblau des himmels wohnen sterne von einem lange nicht gesehenen glanz sie trösten in den ersten tagen dieses monats sie haben mehr bedeutung als zu anderer zeit und sind doch gleichmütig und still


Hermann Josef Schmitz