Montag, 13. Oktober 2025

Oktober I

diese räudige luft und in den farben schüttere graue strähnen die leerstände werden größer der hunger nach begegnungen häuft sich aber am rande des sommers bleibt ein schriftzug wie eine satzzeile am uferrand übersehbar und flüchtig aber das leuchten des meeres dringt ins gewächshaus der sehnsucht legt erinnerungen zu einem mosaik die tage verankern sich während in den bäumen das grün verbrennt diese räudige luft türen die sich jetzt schließen die straßenzeilen tragen ihre zahlen wie eh und je aber die schaufenster sind dunkle moloche geworden menschenströme versiegen nur auf den sitzlandschaften haben die geschäfte immer geöffnet und die menschen und die maschinen führen einsame dialoge schon schreiben die maschinen komplimente geben sanfte kritik aber kein auge streichelt das gegenüber kein fingerzeig der eine drehung anregt diese räudige luft während die schriftsätze zu kopierten parolen werden bleibt der schwung einer welle am uferrand übersehbar und flüchtig aber das leuchten des meeres wird zu deinem und meinem leuchten in der gleichen stunde


Hermann Josef Schmitz