Montag, 27. Oktober 2025

Den richtigen Moment spüren

den richtigen moment spüren
wenn worte ohne worte im raum wachsen
unter der fassade ein herzschlag wuchert
und der tag hinter eine kurve gleitet
den richtigen moment spüren
wenn der wind den weg bestimmt
sich führen und verführen lassen
jenseits derer die verfügen wollen
den richtigen moment spüren
wenn der ruf der zugvögel unwiderstehlich
die sehnsucht nach südlichen ländern entfacht
wo die salzluft den atem berührt
den richtigen moment spüren



Hermann Josef Schmitz
 

Samstag, 25. Oktober 2025

Geheimnisvoll

unter hellen träumen
mag ich das geheimnisvolle
das du birgst geheimnisvoll belassen
mag dich spüren in den dunklen nächten
wie die hülle einer unberührten regung
unter dunkelsamtnen sehnen
mag ich dir ganz nahe kommen
liebesworte küsse töne flüstern
mag verwundbar und verletzlich bleiben
wie der eingang der zu einer seele weist



                                         für Annemarie


Hermann Josef Schmitz


Ein geheimnisvoller Teil meiner wunderbaren Frau steckt auch immer in ihren Glasperlen - es können Landschaften, ungeschriebene Worte, Verheißungen und Brüche sein. Immer bergen sie auch Geheimnisse. 

In Kürze stellt sie bei der nachfolgenden Ausstellung ihre Werke vor:


 








Donnerstag, 23. Oktober 2025

Oktober II

es gibt nichts zu sagen im lärm der verkaufsoffenen sonntage wenn die gesichter vor müdigkeit flackern wenn der mangel an freude liebe und zärtlichkeit in den falten geschrieben steht bleibt nur das herbstblau aufrecht die farben vergehen in den schattenecken lauern die grauen ängste ein rohes gefühl durchzieht die gedanken überschreitungen legen sich in den windschatten fremder häute dazwischen trees of gold musik hinter einem blinden fleck rückzüge in eine heile welt die nie von dieser welt war und später unter schütteren bäumen flüstern unbekannte geheimnisse ins unbekannte die nächte werden zu unsicheren orten es gibt nichts mehr zu fühlen im lärm der verkaufsoffenen sonntage wenn die schaufenster die lügen in ordnung gebracht haben das geschmacksbewusstsein wie ein schlechter verstärker wirkt und die fremden bilder in die einsamen räume flackern blaugetönt empört und ohne freude liebe und ohne zärtlichkeit 


Hermann Josef Schmitz