ich sitze im kühlen schatten
unter der linde am sommeranfang
genieße des glück eines leuchtenden gartens
der himmel blau und trügerisch
die vorhersagen von sicheren gewittern
die welt scheint auseinander zu brechen
kein tag mehr mit etwas sicherheit
ich sitze im grünen schatten
unter der linde am sommeranfang
sie scheint worte zu finden
für die wirrnisse die ratlosigkeit
und umarmt mich mit ihrem schatten
während ihre worte nicht mehr sagen
als dass es gut ist diesen leuchtenden garten zu genießen
den langen kuss das wortlose versprechen
und großzügig zu bleiben
im lieben im geben in der hoffnung
Hermann Josef Schmitz
Wortgarage
Dienstag, 24. Juni 2025
Großzügig bleiben
Sonntag, 22. Juni 2025
Sommermorgen
die morgengerötete luft
legt sich vorübergehend auf deine haut
hinter der offenen braue
atmet der tagtraum blinzelnd ins licht
Hermann Josef Schmitz
Freitag, 20. Juni 2025
Plätze zum Wachsen schaffen
web mir einen schatten
jenseits der erinnerung
lass der gewissheit und der wahrheit einen platz
den die vergangenheit so gern verdrängen mag
schone die schönheit der gegenwart
nicht mit dunklen perspektiven
aber schaffe plätze für möglichkeiten
an denen sterne wachsen können
Hermann Josef Schmitz
Genießt das Sommeranfang-Wochenende an schattigen Plätzen und mit frohen Gedanken.
Mittwoch, 18. Juni 2025
Juni II
Sommerräume
I
ein grünes schattenspiel bevölkert weite flächen ein flecken dieser welt
scheint beinah unberührt zu sein im schweren rosa einer mozartrose in ihren
weißen augen bleibt auch in diesem sommer ein hauch der unschuld und des
unbeschwerten im stillen sitzen leise atmen dem leichten windspiel folgen das
in einer linde flattert und dankbar sein für alle vielfalt die jenseits aller
wirrnis hier ihren platz erhält ein grünes schattenspiel bevölkert weite
flächen kein abgrund steht am transparenten zaun die steine schlummern dort wo
sich der sommerfluss dem leichten lauf hingibt und murmelnd seine sätze spricht
hier will ich bleiben worte finden das dichte grün in seiner vielfalt vor der
herzwand dauerhaft verknüpfen und all die sommertöne aus den bäumen gräsern
wasserläufen zu einem chor durch alle jahreszeiten werden lassen
II
ein blättertanz fast unbemerkt ein schwarm von flügeln dünnen beinen und augen
scharf gestellt bis in des leuchtens tiefe die besten seiten zeigt der sommer
jetzt nie ist die üppigkeit des blühens ein überfluss an einem sommerfluss
entlang bewegen sich die menschen mit schritten groß und schnell und andere
besinnlich schauend und die ohren weit für alles was der eigenen bewegung dem
eigenen lockruf folgt ein blättertanz fast unbemerkt ein zwischenraum im
tagesrhythmus die muskeln werden weich der puls legt seinen zahlenwert in
höhere regionen am haltepunkt dort wo der weg sich wendet steht wasser
spiegelnd schön und zeigt des himmels blau nimmt es bis auf den grund dort wo
der weg sich wendet stockt mein schritt hält inne und eine warme dankbarkeit
wächst durch die fülle der gedanken
III
ein schiefergraues kühles licht nimmt mich nach vielen
tausend schritten in seine hülle auf ganz feine helle schatten fallen durch
lamellen das haus ist still und nichts klingt nach maschinen kein bildschirm
klagt kein fenster fordert sein versprechen hier braucht es nichts hier
zählt der herzschlag und ein leises
wiegen in luzide träume ein wellenklang nur in gedanken hier darf sich
hoffnungsvolle sehnsucht weiten für einen frieden den es auch im kleinen
braucht hier darf die wahrheit das gewissen zu seinen wurzeln wachsen die liebe
untrennbar sich immer wieder neuern in allen flüssen ein schiefergraues kühles
licht hält mich in seinen armen und macht den sommerraum zu einer stillen
kleinen kathedrale
Hermann Josef Schmitz
Montag, 16. Juni 2025
Was wirklich zählen sollte
in einem geflecht von
geheimzahlen
unerkannt durch die tage leben
in warteschleifen das wesentliche überhören
was dem leben erfüllung schenkt
in ankunftsräumen über worte stolpern
und den träumen nur noch müde winken
in grauen stunden und minuten wohnen
wo sommer gerne einen platz gehabt hätte
Hermann Josef Schmitz
Samstag, 14. Juni 2025
Gebrochen
gebrochene rosenwirbel
ein verlorener wille
aber dein aufrichtiges gesicht
während die tage verblassen
stellen sie dir eine frist
gegen das verblühen
gebrochene gräser
register der notlösungen
aber dein warm gebliebenes herz
während das scheitern näher rückt
verwandeln andere die abgründe in partys
gebrochene narben
ein untröstliches inneres kind
Hermann Josef Schmitz
Donnerstag, 12. Juni 2025
Juni I
der raps ist abgeblüht die
abende sind unbeständig und große ängste lauern hinter abgewohnten wänden
versprechen ausgezeichnete wortreihen ein stempel aus beständigkeit dies alles hält
sich nicht mehr im gleichgewicht der rechenräume doch helle tage warten hinter
weißen monden und unter grauen wolkensäumen wagt sich eine färbung leicht
gerötet wie ein hoffnungsschimmer sind lösungen in jeder hand bereit sie wollen
sich in liebe öffnen den regenworten helle horizonte folgen lassen der raps ist
abgeblüht in einem schroffen luftzug ist zu früh der rote mohn verfallen schon
werden erste gräser hart der lichtraum bangt um dunkle sterne obwohl sein
wachsen unaufhörlich bleibt jetzt wo der regen tagelang die stunden füllt ist
wieder konjunktur für pessimisten die auf fremden fluren große krisen
heraufbeschwören gerüchte werden adipös und erste prediger ziehen mauern hoch
der raps ist abgeblüht und doch traue ich auf helle tage auf himmel wolkenleer
und auf die vielen zimmer voller liebe mut und treuem glauben ich rieche schon der
sommerblumen leuchten den rosenbusch dein strahlen wenn die flüsse ihre kühle
abendluft auf deine lippen legen wie einen kuss der dich im träumen trifft
Hermann Josef Schmitz
In 65 Tagen startet Sommerleuchten 2025. Hier ist die Übersicht der Ausstellenden und die Rahmendaten. Wir sind wie immer gespannt und freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher.