Samstag, 28. Juni 2014

Und in den Kammern wächst der Wolkentraum

ein langer tag die wälder stehen müde und an den wegen wächst die dämmerung wie dünnes moos nur in der weite streckt das licht des abends sich und trägt die stille über alle straßen ganz leise stiehlt des tages ärgernis sich fort versickert unerkannt in lautem atem befeuert dies der steigung anmut so  angetrieben von den widerständen gibst du nicht nach auch wenn kein regen fällt auch wenn das licht in einem ausweg landet vergeudest du die zeit mit weitem blick und strengst die muskeln streckst sie lässt den füßen ihren lauf und selbstvergessen schaust du hörst du was die schatten flackernd flüstern und kommst am ende bei dir an dann ist sie wieder nah und deines auges blick verschwendet sich am rosa wurzelblatt der wicke die sich verborgen in den schlaf gelegt und auf den letzten schritten ist sie wieder nah mit ihrem lachen ihrer starken hand und diesem schwung der sich den eigenen weg befiehlt ein langer tag die menschen stehen müde und in den kammern wächst der wolkentraum


Hermann Josef Schmitz

Seit einem halben Jahr habe ich neben der Wortgarage noch einen Laufblog, der neben der Betrachtung der Natur auch andere Gedanken aufnimmt, einmal mehr ohne Punkt und Komma.