lange schatten
gleiten über müde ufer selten legt hier eine lichtung ihren raum unbedeckt nach
einem langen sommer wuchern steine grau mit stummem mund zwischen wilder
schönheit lange schatten später sommertage werden die gedanken jüngst
vergangener tage müde und der schmerz ein muskelpaar hinter händen eine
unbedachte zärtlichkeit eine sehnsucht die erinnerung und das wissen um die
endlichkeit werden tage kommen ihre grenzen grösser werden sommertage immer
müder werden klingen lieder nur noch wie erinnerungen lange schatten gleiten
über blattbeseelte wege schlummern ganze tage zwischen leicht gewordenen
blättern nur das leise staunen wenn die lichtbeladenen kähne gleiten an
verblühten rosen lang nur das leise berühren tief dort innen wo dein helles
klingen unsichtbar wohnt weites blau weht her im luftzug letzter sonnenstunden
und schon bald steh ich mit dir vor einem purpursaal
Hermann Josef Schmitz