sehnsuchtsblau
schiffe werfen luftanker windbrüche und gefallene bäume noch treibt das blut
ihrer wurzeln durch die tage noch leben die blattlinien aber wo werden die tage
der bäume bleiben wenn sie gegangen sind wenn kein stein mehr ein feuer in sich
trägt aber noch treiben blüten und wolkenblätter und die hoffnungsträger
bleiben unverzagt lebensblau ein traum zwischen den aufkommenden rändern ein
segelnder wasserkamm immer noch ist die landschaft unbekannt wenn ich ihr
wieder und wieder begegne immer noch schreibt sie mir neue worte trägt schatten
von tagen ins unerkannte sterne beugen sich in der ankündigung von regen um
wieder aufzustehen wenn die lichtzeiger über die grenzen wandern blauweite eine
zeit des ankommens ein zeit des suchens zwischen den leise gewordenen augen ein
nest aus wimpern und wasserlinien aus bewegungen und unbekannten sehnsüchten
dort schenke ich dir das ritterspornblau und einen nistplatz voller
zärtlichkeit
Hermann Josef Schmitz