Donnerstag, 6. Februar 2020

An Ufern

die alten uferbäume
schlafen noch im ersten lichtgestöber
nur langsam löst im flug der zeit
der dunkle vogel seine schattenspur
im frühen blassen morgenlicht
verliert vertraut gewordener name sein gesicht
auf einer ufergegenseite liegen
ganz nah am hafen eines stillen weihers
geschlagen und fast ganz vergessen
schiffbrüchige bäume wie ein altes schiff
so unbewohnt und dennoch voller seele
so müde und voller leben immer noch



Hermann Josef Schmitz