am
morgen nach dem langen regen
brennen die zerrissenen blumen unerschüttert weiter
in ihren bloßgelegten adern bleibt die einzige bestimmung
ein feuerleuchten in den tag zu legen
am morgen nach dem langen regen
liegen abgegraste wiesen vernarbt und vergessen im grau
an ihrem offenen herzen atmet ein perlensaum
bis er in der vergehenden dämmerung erlischt
am morgen nach dem langen regen
ist das staubfeuer am rand der erntefelder abgelöscht
und ein vergessenes geheimnis löst sich
wie die reif gewordene frucht vom starken baum
am morgen nach dem langen regen
entschwindet dir der lang gehegte sommertraum
und schenkt dich mir wie unberührt
ganz schattenfrei begehrlich und jenseits des morgenlichts
Hermann Josef Schmitz