Samstag, 28. November 2020

Geschlossen

die einsamkeit verweht
der landschaft unbekannte festung
ein aufgeweckter müder tag
hält sich in einem engen käfig fest
nichts stellt sich dort mehr in den weg
weil alles schon so sehr dir grenzen setzt


die eingeschlossenheit löst
eine letzte sehnsucht auf in grauem licht
sie löscht der schönheit bloße phantasie
und trennt verwerfungen aus einem anderen leben
gehst du schon lange hinter deiner stirn
wird alles grau die haut verflacht
ein lachen zwängt sich aus dem lippenschwur


die ausgeschlossenheit zerreißt
macht dir die heimat fremd in der du lebst
sie hütet deine angst und lässt sie nicht mehr raus
in einem anderen tag hilft dir schon lang nicht mehr
dein überfluss aus worten und geschriebenen zeilen
wirst du dir langsam fremd bis zur unkenntlichkeit



Hermann Josef Schmitz