I
diese lebendige vergangenheit inmitten der farben ein blau das sich über den
stoff weitete dort wo die heilige stunde sich verewigte und die worte auf
karten lange reisen überstanden nicht verloren gingen und sich die gedanken
gegenseitig aufwogen wie bitten und verständnisse hier wo die gegenwart sich
mit der vergangenheit auf ungeahnte weise verbindet zwischen den menschen der
geruch der zeit spürbar wird abseits der geschehnisse einer kranken zeit und
doch mittendrin der schwung deines körpers auf fliehendem sand eingebettet in
ein meerblau alles darf liegen bleiben für diese heilige stunde und die
gedanken werden weich für einmal in dieser gebrochenen zeit in diesem traurigen
interieur jener zeit
II
diese anmut die über die jahrzehnte zum ansehen wächst diese eleganz und dieses
schöne schweigen das im schwung der lippen bleibt dieses licht das aus den
wolken in die dunklen tage fällt jene fragen die so viele jahre antwortlos
geblieben sind allen wünschen gleich die weite landschaft frühlingsjung und
wohlgelegen nah am wald häuser wiesen felderreihen vieles bleibt in dieser zeit
und ein weit gestreifter himmel schweigt bäume blühen worte zweifeln an den
hügeln raspelt wind
III
in den dämmerstunden wenn das dunkle grün ins nachtblau wandert wenn die
ungewissheit bis ins letzte drängt bleibt der traum von weißer apfelblüte die
am nächsten morgen bis zur grenze wuchert in den dämmerstunden wenn das graue
rot verschwindet und das suchen wieder wie bestimmend wird bleibt die
zuversicht auf diese eine stunde in der sich alles legt zu einer stillen heiligkeit
Hermann Josef Schmitz
Der Besuch des Kunstmuseums hat eine Fülle von Eindrücken in mir hinterlassen und einmal mehr zum Schreiben verführt.