einmal
nach jahrzehnten
erinnerte ich mich wieder
an den mirabellenbaum
hinter der baufälligen scheune
die sich so gut zum verstecken eignete
es war ein unauffälliger baum
aber er trug zuverlässig seine früchte
und ich frage mich nach jahrzehnten
warum ich nie mehr mirabellen gegessen habe
und diese zeit mit ihren verspielten tagen
diese zeit mit ihrer unbesorgtheit
einer kleinen bescheidenen welt
so lange in mir schlief
war doch die hochzeit des mirabellenbaumes
die zwischenzeit in meinem leben
in der vieles schlief und schlafen durfte
die gedanken furchtlos und treu zugleich waren
wie nie mehr danach
als die die falschen verführungen des lebens
fahrt aufnahmen und nie mehr anhielten
Hermann Josef Schmitz