ganz
bei mir beginnen schrittfolgen anlegen den dunklen gewässern ausweichen und die
leisen bemerkungen des gelösten herzens hören über kipppunkte nachdenken
während die augen den steinen und den beschnittenen rändern folgen mich freuen
am wuchern und ungestümen blühen dich nahe zu mir denken glücklich sein
oszillierend in der abfolge bleiben eine kurve berühren wie eine umarmung jene berichtende worte
erinnern die mich auch tage später erschüttern sprachlos antworten einen
umschlag versiegeln mit traurigkeit und bleiben in der dankbarkeit über den
eingeschlagenen weg dich streifen mit meinen händen später wenn die schritte
verlangsamen der atem mich einholt die blauen läden winken wie eine flagge wie
ein bekenntnis wie eine heimat voller behütung
Hermann Josef Schmitz
Urlaubszeit ist für mich immer auch intensive Lesezeit. Hier kommen die ersten 5 Bücher, weitere folgen. Ich wollte es nicht überfrachten 😉
«Monschau» von Steffen
Kopetzky
Unabhängig vom Inhalt hat mich zunächst der Titel
angesprochen. Meine verstorbene Mutter kam aus der Nähe von Monschau. Inhaltlich
hat’s mich trotz der aktuellen Pandemie angesprochen, denn es handelt von einer
tatsächlichen Pocken-Pandemie von 1962 in Monschau. Kopetzky verknüpft die
wahren Begebenheiten dieser Zeit mit einer fiktiven Beziehungsgeschichte. Und
er macht das sehr gut und verführt zum Recherchieren über das, was tatsächlich
seinerzeit geschah. Vieles ist vergleichbar mit heute, allerdings begrenzt auf
einen kleinen regionalen Raum. Kommt auf jeden Fall in meine Jahresliste.
«Müller und die
Schützenmatte» von Raphael Zehnder
Durchaus eigenwilliger Krimi in Basel, der mehr den
Alltag der Polizeiarbeit schildert als das er einen starken Spannungsbogen
aufzeigt. Und das Buch – in dem es um einen verschwundenen Fußballtrainer eines
überschaubar erfolgreichen Fußballvereins geht – hat auch für einen Krimi ein
eigenwilliges Ende.
«Chienbäse» von Ina Haller
Ich wusste zunächst nicht, wofür Chienbäse steht, aber
Wikipedia hilft zuverlässig:
https://de.wikipedia.org/wiki/Chienbäse
Spannender Krimi, der mit einem Mord inmitten des Chienbäse beginnt. Weitere
werden folgen und zu offensichtlich rückt jemand in Verdacht, dessen Unschuld
sich aber spät im Buch bestätigt. Sehr schöner Spannungsbogen, interessante
Blicke auf Fasnachtsbräuche und eine unerwartete Wende zum Schluss. So darf ein
guter Krimi sein.
«Der große Sommer»
von Ewald Arenz
Ewald Arenz darf weiter solch tolle Bücher schreiben.
Ich werde sie kaufen und lesen. «Alte Sorten» war bereits
sehr gut. Das hier besticht noch mehr.
Es gibt für Menschen immer wieder den Sommer, der prägt. Von Frieder, der
Hauptfigur in diesem Roman einer Jugend, eines Aufbruchs, einer ersten Liebe, den
Stolpersteinen des Erwachsenwerdens handelt dieses Buch. Und während «Der große
Sommer» zunächst mit anderen Romanen vergleichbar scheint, wird er dann
einzigartig, großartig und berührend. Ich mochte das Buch kaum noch aus der Hand
legen, es ist sehr lesenswert.
«Pappnasen» von Peter
Meisenberg
Guter Krimi im Kölner Milieu, der mich mit seiner heimatlichen Sprache immer
ein bisschen mehr anspricht. Und neben der Handlung, in der es um den Überfall
auf eine Animierdame geht, handelt der Krimi parallel auch immer um die
familiären typisch rheinischen Beziehungen des Kommissars Löhr.