du bist
der weg
der mich streift
die zeit die verweht
in der wir uns lieben
bist du das wort
das mich umschreibt
sind deine augen
mein spiegelndes meer
bist du mir unbekannt
und vertraut ins tiefe zugleich
mal bist du verschwiegen
dann wieder dringlich
bist du mein schatten
und meine lichtung
bin ich bereit für den weg
durch den du mich streifst
für
Annemarie
Hermann Josef Schmitz
Zu diesem Jahresende gibt es traditionell wieder ein Liebesgedicht an
meine wunderbare Frau, mit der ich auch in diesem Jahr behütet durch unser gemeinsames
Leben gegangen bin und in deren Liebe und Sein ich mich sehr aufgehoben fühle.
Dafür bin ich immer wieder von Herzen dankbar.
Wenn ich ins Jahr 2021 zurückschaue, dann gibt es bei allem, was unverändert
begrenzt und einschränkt, vieles was mir an schöner Erinnerung bleibt.
Erfahrungen, die mich bereichert haben, Erlebnisse, die unvergesslich sind und
das unfassbare Glück, an dieser Stelle der Erde leben zu dürfen. In diesen
beiden Ländern, aber auch an diesem schönen Platz zum Wohnen. Es sind solch
schöne Plätze in der Natur und in den Orten, die mich und uns berühren.
In diese Dankbarkeit mischt sich unverändert meine Sorge zum Wohlergehen dieses
Planeten. Die Verluste hören nicht auf und es verbindet sich damit ja auch
immer die Sorge um das Leben der nachkommenden Generationen.
Zugenommen haben wieder die Begegnungen mit den Menschen, die uns am Herzen
liegen. Und auch hier sind wir dankbar, dass wir niemand verloren haben, der
uns ganz nahesteht und wir selbst das Virus auch nicht bekommen haben. Zugenommen
hat auch wieder das Arbeiten mit Menschen in der persönlichen Begegnung. Wie
sehr ich vor allem Teamentwicklungsmaßnahmen vermisst hatte. Zugenommen haben
auch wieder Museumsbesuche und auch das Reisen war in einem wohltuenden Maße
wieder möglich. Wie schön die Tage in Venedig und Pinarello gewesen sind,
wieviel Inspiration, Kraft und Freude sie gegeben haben.
Was unverändert bleibt ist die Lust am Schreiben, das Lesen, das Laufen und die
weiter zunehmende Liebe an Schallplatten. Das alles genieße ich sehr. Und ich
habe auch 2021 die Erfahrung gemacht, dass ein Leben ohne Amazon problemlos
möglich ist. 2022 will ich erneut die gute Erfahrung von 2019 machen: es ist möglich, ein Jahr lang keine Kleidung und keine Schuhe zu kaufen und dabei gut angezogen zu bleiben 😀
Jetzt stehen wir am Beginn von 2022 – und es bleibt ungenau und fragil. Aber
wir selbst entscheiden, wieviel Stabilität wir immer wieder in uns schaffen,
wieviel Energie wir für Gutes und Schlechtes verwenden und wieviel wir an Gutem
an uns heranlassen. Und dafür ist die Beziehung zu meiner Herzdame das schönste
uns liebevollste Fundament – weil es uns trägt, weil wir gut zueinander schauen
und in der Liebe geborgen sind.
Allen, die hier lesen danke ich immer wieder von Herzen dafür. Ich danke Euch
für Eure Treue und das Einlassen auf die Worte. Ich wünsche Euch einen guten
und hoffentlich gesunden Jahresabschluss, eine wagende, zuversichtliche,
behütete, mutige und auch verführerische Reise ins neue Jahr. Schaut gut zu
denen, die es gerade nicht gut haben, zündet vor allem im übertragenen Sinne
Lichter an, bleibt gesund und vor allem: bleibt in der Liebe.
Liebe Grüße von
Hermann Josef Schmitz