wir
leben in der zwischenzeit
dort wo sich nebelfahnen selten lösen
im lichtmoos gehen die letzten sterne weg
die welt verzweifelt abgekämpft an ihren gästen
die längst vor selbstgefälligkeit erblindet sind
wir leben in der zwischenzeit
die schritte wandern müde über lange wege
längst strömt die gegenwart in falschem schimmer
nie sieht sie ins gesicht des ungeschönten himmels
dort wo die dunkelstunden traumlos warten
wir leben in der zwischenzeit
und wissen um die farben die unter steinen wachsen
wie ein versprechen ungewiss und doch beständig
mit allem was uns hält darauf vertrauen wir
auch wenn die tage in den dunklen gräben plündern
ist es nur eine zwischenzeit
Hermann Josef Schmitz