Eine heilige Stunde

sommer löste sich unbemerkt
aus dem gewinde der luftwellen
briefe verloren sich
bevor sie geschrieben wurden
die schlechten gewissen
die vorgeschobenen entschuldigungen
waren schleichende entfremdungen
nie trieb die unbeschwertheit
unter den himmeln mit ihren verschatteten augen
sommer brach in seinen letzten nächten
mit den fremdgeschriebenen vorschriften
dann fiel in der frühe regen
himmel wälder und meere glänzten
und eine heilige stunde entstand
im aufkommenden tag


Hermann Josef Schmitz