Montag, 5. September 2022

Einhundertelf

flusskiesel wie kleine wasserschnellen die oberfläche die zum spiegelrelief für einen blanken himmel wird sehnsucht nach schnellen schritten und freude an der langsamkeit regen hat die winzigen lippen und poren der haut der luft der blätter geöffnet hat die vernarbungen der böden geglättet und die staubigen verstecke aufgelöst alles riecht vielseitig das grün leuchtet in voller üppiger pracht reif wie eine verbindung vieler jahre und die bäume flüstern wieder seitwärts ich gehe für mich allein durch die stunde und das leben atmet gleichmäßig neben den verhängnissen gilt es den blick auf das liebevolle zu behalten zum spielverderber der fassungslosigkeit zu werden umarmungen anzulegen hände zu reichen und an der lichtkante nicht in den schatten zu fallen


Hermann Josef Schmitz