wie eh
und je fahr‘n güterzüge über diesen viadukt und lastenkähne ziehen ruhelos den
rhein entlang in engen straßen zittern hausfassaden in der kalten luft und was
mir hier als kindheit eingeprägt ist doch nicht mehr als eines wimpernschlages
winziger moment aber sie hält sich die erinnerung sie wärmt den kalten tag im
januar sie breitet jene unbeschwertheit aus für einen winzigen moment und zieht
die ganzen späten jahre weit hinaus spricht von den hellen abenden als
lastenkähne in den sonnenuntergang trieben und immer richtung köln und duisburg
oder rotterdam was muss das für ein leben sein auf einem schiff so frei und
doch so an des wassers pläne angebunden und die erinnerung wärmt mir die kalte
haut im januar sie lässt mich durch die engen altstadtstrassen gehen ganz weggeneigt
in den gedanken und von dem mann der an der hauswand rauf und runter bella
ciao singt bleibt mir in meiner seele heute nichts nur in der ferne dann
und wann fahr’n güterzüge auf einer trasse nah am rhein entlang
Hermann Josef Schmitz