Donnerstag, 28. November 2024

Immer wieder immer

immer wieder immer
berühren mich worte zeilen sätze
lasse ich mich auf zwischenzeilen leere stellen kommas ein
immer wieder immer
sind es die worte zeilen sätze
die vor mir stehen
und während ich mich ihnen öffne
bereit mich in ihr leben zu begeben
wachsen aus mir
immer wieder immer
worte zeilen sätze wie geheimnisse
und ein raunen geht durch meine räume
wenn ein wort ein satz wenn eine zeile
wie ein mahnen wie ein danken wie ein fragen
tief in meine augen tritt
spröde lippen öffnet so wie jene voller lust
immer wieder immer
berühren mich die worte zeilen sätze
sind mir trost und machen selbst dann mut
wenn der menschen kalte worte zeilen sätze
vor den türen stehend lautstark einlass fordern
und meiner worte zeilen sätze schweigen sie versperrt
immer wieder immer



Hermann Josef Schmitz

Ich freue mich, weitere 4 Bücher aus meiner Lektüre 2024 vorzustellen:


«Bündner Blutmond»
von Philipp Gurt

Inzwischen habe ich gute Schweizer Krimis liebgewonnen, so auch die von Philipp Gurt. Der in Graubünden angesiedelte Krimi handelt zunächst von einem Vermisstenfall. Dabei zwingt der Entführer das Opfer, Abschiedsbriefe an ihre Familie zu schreiben. Als es ihr gelingt, zu entkommen und der Kantonspolizei eine Nachricht zu hinterlassen, beginnt für die führende Ermittlerin ein Szenario zwischen Leben und Tod. Sie wird von der Jägerin zur Gejagten.
Sehr spannend und sehr lesenswert.


«Barbara stirbt nicht» von Alina Bronsky

Ein Buch wie es realer nicht sein könnte. Als Walter Schmidt, die Hauptperson in Rente geht, verlässt er sich weiter auf seine in jahrzehntelangen Routinen erfahrene Frau Barbara. Eines Morgens aber steht sie nicht mehr auf. Und Walter Schmidt muss sich und seine Rolle neu definieren: Er wird Hausmann, Koch, fürsorglicher Partner und pflegender Ehemann. Zwischen aller Ernsthaftigkeit eines solchen Lebensmomentes besticht das Buch auch durch seinen eigenwilligen und manchmal bösen Humor. Nach
«Schallplattensommer» mein 2. Bronsky-Buch und nicht das letzte.


«Findet mich»
von Doris Wirth

Bis zuletzt habe ich geschwankt, ob das ein gutes oder nur mittelmäßiges Buch ist. Es wird nicht in meinen Top 15 von 2024 landen. Die Geschichte: Ein Mittfünfziger bricht aus seinem gewohnten tradierten Leben aus, stürzt sich in ein irgendwie konstruiertes Abenteuerleben in der Natur. Sein Verschwinden endet nach einer Weile, danach erkennt ihn – bei dem eine Psychose diagnostiziert wird – seine Familie nicht mehr. Der Roman nimmt immer wieder Bezug zu der Vergangenheit des Hauptdarstellers. Es wird erkennbar, welche Spuren Kindheit, Jugend und Erwachsensein gelegt haben.


«Vermisst»
von Christine Brand

Wenn man sicher Spannung haben will, liegt man mit den Krimis von Christine Brand immer richtig. Die ermittelnde Kommissarin ist ein Findelkind und lernt im Buch einen jungen Mann kennen, dessen Mutter an seinem 5. Geburtstag verschwand. Immer noch erhält er an seinem Geburtstag eine Postkarte von der (vermeintlich) noch lebenden Mutter. Dies stärkt seinen Glauben daran, dass sie noch lebt. Bei der Suche stößt die Kommissarin auf immer mehr Fälle, bei denen die Mütter am 5. Geburtstag ihres Kindes verschwanden. Alle Kinder erhalten an ihrem Geburtstag auch Karten der (vermeintlich) noch lebenden Mütter.