du trägst
die verschriebenen
worte
unter das fenster
leer geworden
erblassen sie
bis zur erinnerung
wir tauschen
du gibst grün
für mein blau
Hermann Josef Schmitz
17 Jahre Wortgarage – seit etwa 1/3 meiner
schreibenden Zeit blogge ich. Und es ist kein Ende in Sicht, es macht mir
Freude, einen Platz für meine Poesie zu haben.
Jedes Jahr blogge ich am 9. April das obige Gedicht. Längst hat sich die
Textfarbe und die Schriftart geändert, aber in seinem Ursprung bleibt es eben
das erste Gedicht, mit dem sich die Wortgarage (damals noch unter einem anderen
Anbieter) auf die Reise gemacht hat. Längst gibt es den ersten Gedichtband
nicht mehr zu kaufen, dafür aber viele andere wie seit Kurzem «Im Garten der
Zeit blieb ich und wuchs».
Ich erinnere mich immer sehr gerne an das Entstehen der Wortgarage am
Nachmittag des 9. Aprils 2008. Meine wunderbare Frau war die Impulsgeberin. Wie
sie überhaupt die Motivation dafür schuf, meinen Gedichten und Prosatexten
einen größeren Raum zu geben und ihnen mehr Begegnung in Büchern und Postkarten
zu verleihen.
Damals war das mein Beginn in der digitalen Welt meine Poesie zu platzieren.
Inzwischen ist das zu einem viel größeren Ort der Begegnung geworden und ich
freue mich über die Vielfalt der Gelegenheiten, über Poesie ins Gespräch zu
kommen. Immer wieder erreiche ich bekannte und unbekannte Menschen – in der
digitalen wie auch unmittelbaren Begegnung. Letztere geben sich manchmal nach
Jahren zu erkennen – durch eine Mail, einen Kauf eines meiner Bücher oder auch
durch eine persönliche Begegnung.
Viel Wirrnis liegt in der jetzigen Zeit, viel Unsicherheit und Sorge – und
gerade deswegen muss Poesie immer einen Platz haben dürfen, den Blick verändern
für einen Augenblick genauso wie für eine lange Zeit. Raum geben für das Schöne
und Zeitlose, Gedanken und Träume anlegen wie einen Horizont, der einmal nah
und einmal weit erscheint und nichts beweisen muss.
All den treuen Wortgarage-Leser*innen danke ich auch heute wieder sehr herzlich
für 17 Jahre des Begegnens und Lesens.
Ich schreibe weiter, es gibt so vieles, für das die Worte einen Platz
haben und dem Leben Wunder und Berührung schenken.
Meiner geliebten Herzdame – der großartigen Glaskünstlerin – danke ich
unverändert für den Impuls zu bloggen, für dieses Begegnen und für die Reise,
die uns gemeinsam inspiriert. Sie ist (m)eine wunderbare Frau und bereichert
mich unverändert und unvermindert in meinem Denken, Wahrnehmen, Spüren und
Lieben des Lebens.
Alles Gute,
herzliche Grüße und auf ein weiteres poetisches Jahr.
Hermann Josef Schmitz