ein heller tag hat die segel
gesetzt horizonte wachsen ins blaue jemand verbindet die erinnerungen von
jahrhunderten mit dem moment der gegenwart häuser mit fremden namen blühen auf
die straßen spüren die worte feuergassen ziehen vorbei an den steilhängen
blühen reben und hören nicht auf dem licht zu vertrauen ein heller tag hat die
segel gesetzt noch stehen platanen völlig entblößt an den promenaden aber sie
spüren die kronen des sommers bereits wissen um glücksritter könige kurtisanen
einer anderen zeit tief in ihnen bleiben die geheimnisse sie könnten chroniken
schreiben wahrheiten entblößen aber sie schweigen und freuen sich an
aufkommenden blau und den luftschwüngen die von der kühlen see kommen ein
heller tag hat die segel gesetzt er hat den despoten den wütenden den düpierten
die luft abgeschnitten und herzlichkeit befohlen ist für einen augenblick in
ihre enttäuschten wurzeln gewachsen und hat den winzigen traum genährt diesen
ungenauen diesen stillgelegten einer anderen zeit und hat die segel gesetzt
Hermann Josef Schmitz