I
salling ein leiser tag schlendert durch die straßen angebliche hotspots
bleiben beiläufig ein wenig näher dem himmel öffnet sich die stadt sie wandelt
ihre formen gerüche die stille freude der unbekannten worte hingegen an den
fassaden furchtlose eindrücke der flüchtige schatten eines krächzen wir üben
den langsamen gang das unbemerkte beobachten holzterrassen kein bedrängen
sondern unbekanntes miteinander mit freundlichem abstand leise neigt sich der
wolkenbaum später am wasser eine sitzbank kennzeichnet den untergang und wir
gehen weiter nicht wissend was die tage bringen werden in zeiten wo leider entscheidungen
absichtsvoll die welt kränken
II
kunsten die flatternde schönheit einer flagge erhebt sich in makelloses
blau ein müder tag folgt spiegelnden werken drinnen schläft ein mädchen im
blauen kleid schlichte schönheit fokussiert den blick alles vorübergehende
ummantelt die geschichten die wir nicht sehen wenn wir das sehen was wir sehen
und in allem sind unsere schatten wir selbst ein einzigartiges vorübergehen
allen vereinbarungen zum trotz mehr als nur eine flüchtige angelegenheit in der
dichte der gedanken mehr träume als einem recht sein mag installationen
kopffüßler ein durchlässiger zaun während menschen lieder von john lennon auf
bildschirmen synchron singen
III
almen kirkegard ein platz über den die jahrhunderte seelengleich
schweben namenlose namen viele jahre bestehen bleiben im hauptgang sortieren
sich die gedanken während wir wissen nichts kann uns etwas anhaben wenn wir
wissen alles ist ein geschenk eine reise eine reihe von tagen von jahren ein
offen geschlossener liebeskreis in dem wir sehen was wir sehen und viel mehr
spüren als worte sagen wollen schließt sich der kreis und bleibt ein offenes
geheimnis
IV
nørregade 31 løkkegade 12 üppige malvenkerzen sommerlang brennend
während die bildsprache die stadt mit nachdenklichkeit bis spät in die nacht füllt
liegen farbbögen über hinterhoffassaden die bedenklichen künstler haben mehr zu
sagen als wir im vorbeigehen sehen und hören geht dabei darf und das sehen und
hören nicht vergehen zu sehr verlangt all das schöne der welt und ihrer
menschen zärtlichkeit eine eleganz in der zuneigung und worte hinter den worten
der liebe
V
fünfhundertzehn die herbeigeholte erinnerung vom vortag liegt über
deinem schlaf und schließt dem wachsein die berechtigung
Hermann Josef Schmitz