Samstag, 12. Juli 2025

Aalborg

I

salling ein leiser tag schlendert durch die straßen angebliche hotspots bleiben beiläufig ein wenig näher dem himmel öffnet sich die stadt sie wandelt ihre formen gerüche die stille freude der unbekannten worte hingegen an den fassaden furchtlose eindrücke der flüchtige schatten eines krächzen wir üben den langsamen gang das unbemerkte beobachten holzterrassen kein bedrängen sondern unbekanntes miteinander mit freundlichem abstand leise neigt sich der wolkenbaum später am wasser eine sitzbank kennzeichnet den untergang und wir gehen weiter nicht wissend was die tage bringen werden in zeiten wo leider entscheidungen absichtsvoll die welt kränken


II

kunsten die flatternde schönheit einer flagge erhebt sich in makelloses blau ein müder tag folgt spiegelnden werken drinnen schläft ein mädchen im blauen kleid schlichte schönheit fokussiert den blick alles vorübergehende ummantelt die geschichten die wir nicht sehen wenn wir das sehen was wir sehen und in allem sind unsere schatten wir selbst ein einzigartiges vorübergehen allen vereinbarungen zum trotz mehr als nur eine flüchtige angelegenheit in der dichte der gedanken mehr träume als einem recht sein mag installationen kopffüßler ein durchlässiger zaun während menschen lieder von john lennon auf bildschirmen synchron singen


III

almen kirkegard ein platz über den die jahrhunderte seelengleich schweben namenlose namen viele jahre bestehen bleiben im hauptgang sortieren sich die gedanken während wir wissen nichts kann uns etwas anhaben wenn wir wissen alles ist ein geschenk eine reise eine reihe von tagen von jahren ein offen geschlossener liebeskreis in dem wir sehen was wir sehen und viel mehr spüren als worte sagen wollen schließt sich der kreis und bleibt ein offenes geheimnis


IV

nørregade 31 løkkegade 12 üppige malvenkerzen sommerlang brennend während die bildsprache die stadt mit nachdenklichkeit bis spät in die nacht füllt liegen farbbögen über hinterhoffassaden die bedenklichen künstler haben mehr zu sagen als wir im vorbeigehen sehen und hören geht dabei darf und das sehen und hören nicht vergehen zu sehr verlangt all das schöne der welt und ihrer menschen zärtlichkeit eine eleganz in der zuneigung und worte hinter den worten der liebe


V

fünfhundertzehn die herbeigeholte erinnerung vom vortag liegt über deinem schlaf und schließt dem wachsein die berechtigung 


Hermann Josef Schmitz